Ihre Bühne war das Bild, ihre Bilder der Raum… ILONA FREYER-DENECKE | Malerei und Zeichnung

Ehrung des bildkünstlerischen Werks der Kostüm- und Bühnenbildnerin Ilona Freyer-Denecke in einer Werkschau
30. September 2018 bis 7. April 2019.

Achim_Freyer_StiftungAm Sonntag, dem 30. September eröffnet die Galerie im KUNSTHAUS der ACHIM FREYER STIFTUNG die Ausstellung Ihre Bühne war das Bild, ihre Bilder der Raum. Mit der Präsentation einer umfangreichen Auswahl aus dem erhalten gebliebenen zeichnerischen und malerischen Nachlass von Ilona Freyer-Denecke würdigt die Ausstellung eine singuläre künstlerische Position, die bis heute nichts an Brisanz und poetischer Wirkkraft verloren hat.

Mit radikaler Poesie verhandelt die Bühnenbildnerin Ilona Freyer-Denecke in ihren freien bildkünstlerischen Arbeiten existentielle Themen, die im Persönlich-Biografischen beginnen und weit darüber hinausreichen. Die als befremdlich und paralysierend empfundenen gesellschaftlichen Zwänge und Machtstrukturen werden zeichnend, malend, schreibend entlarvt und münden in die Suche nach Fluchtmöglichkeiten. Die Frage nach einem angemessenen Ort des Individuums in der Gesellschaft führt die Künstlerin weiter in den Raum, in den Welt-Raum. Das Bild wird zur Welt, die Welt zum Bild. Freyer-Deneckes profunde inhaltliche Auseinandersetzungen sind das Motiv ihres ‚Malens wie Atmen’ – die daraus entstandenen Bilder sind Zeugnisse einer berührenden wie schonungslosen Offenheit.

Um die bestehenden Widersprüche zu formulieren und zugleich der Utopie einer harmonischen Beziehung Mensch-Ding-Natur Gestalt zu geben, hat Freyer-Denecke ihre ganz eigene, unverwechselbare Handschrift gefunden, die der Bild-Intention dient, ohne primär gefallen zu wollen. Mit ihren eigenwilligen Bildkompositionen, den ungezwungenen Linien – manchmal hart, manchmal sanftmütig – und dem Mut zu Farbe und Licht hat sie ein zu ihren Bühnenbildern kongeniales Werk geschaffen.

Mit der Präsentation einer Auswahl aus dem erhalten gebliebenen zeichnerischen und malerischen Nachlass von Ilona Freyer würdigt die Ausstellung eine singuläre künstlerische Position, die ihrer (Wieder-) Entdeckung harrt.

Ilona Freyer-Denecke (1943 in Dessau geboren, 1984 in Berlin gestorben) studierte an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und begann ihre berufliche Laufbahn als Bühnenbildnerin in Magdeburg. Danach arbeitete sie am Deutschen Theater Berlin und für das Berliner Ensemble. Ab 1972 lebte sie mit ihrem Ehemann Achim Freyer in der BRD bzw. in West-Berlin. Sie war Gastprofessorin an der Hochschule der Künste Berlin und realisierte deutschlandweit zahlreiche erfolgreiche Bühnenbilder bzw. Kostüme. Unter anderem war Freyer-Denecke für die Ausstattung von Leo Tolstois Macht der Finsternis (1976) am Schauspielhaus Düsseldorf und am Staatstheater Stuttgart für mehrere Inszenierungen von Claus Peymann verantwortlich: Die Gerechten (1976), Iphigenie auf Tauris (1977), Drei Schwestern (1978), außerdem Woyzeck (1974), Ein Sommernachtstraum (1977), Herbert Achternbuschs Ella (1978) und Jean Genets Der Balkon (1979). Das Bühnenbild und die Kostüme zur Bochumer Uraufführung von Gerlind Reinshagens Stück Frühlingsfest (1980) und die Kostüme für Achim Freyers Stuttgarter Inszenierung der Oper Echnaton von Philip Glass (1984) waren ihre letzten Arbeiten für das Theater.

Laufzeit der Ausstellung:
30. September 2018 – 7. April 2019

Ort:
Galerie im KUNSTHAUS der ACHIM FREYER STIFTUNG Kadettenweg 53, 12205 Berlin

Eintritt:
Der Eintritt in die Galerie ist kostenlos

Öffnungszeiten Galerie:
Sonntags, 15-18 Uhr sowie nach Vereinbarung

Öffnungszeiten Sammlung:
Die Besichtigung der Sammlung ist nur mit Führung möglich. Sonntags, 15-18 Uhr sowie nach Vereinbarung

Das Begleitprogramm zur Ausstellung finden Sie unter www.achimfreyer.com/veranstaltungen

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