Hinter den Fassaden Dahlemer Villen: Freund und Feind, dicht an dicht, 1933-45 – Ab ins B!

Die Dauerausstellung im Martin-Niemöller-Haus “…an dem Geschehen in der Welt mitverantwortlich” dokumentiert die Geschichte der Bekennenden Kirche (BK) in Dahlem in der Zeit von 1933-45. Sie zeigt mutiges Handeln und riskante Rettungsaktionen, belegt aber auch massive Versäumnisse der BK in der politischen Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Schwerpunkte liegen auf der fast durchgehend versagten Solidarität mit den verfolgten Jüdinnen und Juden, auf der tragenden Rolle der Laienkreise und der herausragenden Bedeutung mutiger Frauen in der BK.

Sehenswert ist auch das Haus selbst, ein von Heinrich Straumer im englischen Landhausstil erbautes ehemaliges Pfarrhaus, das nach denkmalgerechter Sanierung im Herbst 2018 wiedereröffnet wurde.

Die sachkundigen Führungen durch im Verein Martin-Niemöller-Haus Berlin-Dahlem e.V. engagierte Ehrenamtliche beginnen jeweils zur vollen Stunde. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

In der Dahlemer Pacelliallee und ihren Nebenstraßen wohnten in der NS-Zeit Freund und Feind dicht nebeneinander: Verfolgte und Widerständler, Nazi-Größen und Mitläufer. Die beiden großen Kirchen waren gespalten und versagten vielfach die Hilfe für Verfolgte. Die Straße behält den Namen des umstrittenen späteren Papst Pius XII, soll aber zu einem Geschichtslehrpfad umgestaltet werden. Der Spaziergang durch die Pacelliallee illustriert die Geschehnisse der NS-Zeit anhand der Geschichte einzelner Gebäude und ihrer Bewohner:innen. Die sachkundige Führung zeigt, warum gerade diese Straße eine Allee des Gedenkens und Nachdenkens werden soll. Sie beginnt im Martin-Niemöller-Haus.

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