Das Historikerlabor zeigt: “Zur Endlösung der Zigeunerfrage”

17.04.2015 - 19.04.2015
19:00
| In Ihren Kalender importieren: iCal | GoogleKalender |

Aufgrund der großen Nachfrage zeigt das HISTORIKERLABOR
drei zusätzliche Aufführungen des Dokumentar-Theater-Projektes

„ZUR ENDLÖSUNG DER ZIGEUNERFRAGE“
Ein fiktives Symposium – Berlin, 16. Dezember 1942

Der Zusammenhang von Vorurteil, Wissenschaft und Völkermord an den Sinti und Roma – in europäischer Perspektive. Zusatzvorstellungen am 17./18./19. April 2015 im Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin-Dahlem

**********************************************************************

Mit dem Stück „Zur Endlösung der Zigeunerfrage“ vollendet das HISTORIKERLABOR seine Dokumentartheater-Trilogie „Die Erfindung und Vernichtung des Untermenschen. Der organisierte Mord an Juden, Slawen, Sinti und Roma durch NS-Deutschland.“

Standen bei den vorherigen Dokumentar-Theaterstücken zur Wannsee-Konferenz und zur Hungerplan-Konferenz die NS-Staatssekretäre, Angehörige der SS und der Wehrmacht als Figuren im Mittelpunkt der historischen Forschung und Darstellung, so sind nun erfolgreiche deutsche und internationale Wissenschaftler die Protagonisten: Anthropologen, Eugeniker, Mediziner, Kriminalbiologen als überzeugte Empiriker und selbsternannte Apologeten der Rassenforschung, gut vernetzt und politisch wirksam.

Der intellektuelle und organisatorische Mittelpunkt lag in Berlin-Dahlem, wo sich das „deutsche Oxford“ befand mit dem „Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik“ und der „Rassenhygienischen Forschungsstelle“. Hier verbanden sich Theorie und Praxis, hier wurden rassenbiologische Gutachten geschrieben, die in der Konsequenz zur Deportation der Sinti und Roma in die Konzentrationslager führten. Hier wurden Präparate von getöteten KZ-Häftlingen angefordert. So wurde Auschwitz im Namen der Forschung zur verlängerten Laborbank der Dahlemer Institute.

Das Theaterstück thematisiert im Rahmen eines (fiktiven) Symposiums den Genozid an den Sinti und Roma im Nationalsozialismus, – auf der Basis historischer Quellen. Die rassistische Kausalität zwischen Ausgrenzung und Massenmord wird aufgedeckt: Mit Hilfe der Definition des „Untermenschen“, vor dem Szenario einer drohenden „Bastardisierung“ Europas wurden Personen kategorisiert und polizeiliche Maßnahmen gerechtfertigt, die schließlich die Kriminalisierung, Verfolgung und Ermordung von vielen tausend Menschen zu Folge hatte.

**********************************************************************

Weitere Informationen unter: http://www.historikerlabor.de

Aufführungstermine:

Fr. 17.4. / Sa. 18.4. / So. 19.4.2015 – jeweils um 19 Uhr

Ort: Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte,
Boltzmannstraße 22, 14195 Berlin-Dahlem (U-Bahnhof Thielplatz)

Eintritt: 8 / 12 Euro

Kartenreservierung unter 030 / 62 73 50 69
oder per E-Mail an: kontakt [at] historikerlabor [punkt] de


17.04.2015 - 19.04.2015
19:00

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte
Boltzmannstraße 22
Berlin


Die Kommentarfunktion ist geschlossen.