Am 25. Juni 2015 verlegte der Kölner Künstler Gunter Demnig zehn Stolpersteine an sechs Steglitzer Orten.
„Mit großem Engagement bemühen sich Stolpersteinpaten um die Recherche der Lebensläufe von NS-Opfern“, sagt Katrin Rudolph, Vorsitzende des Netzwerks Erinnerungskultur im Kirchenkreis Steglitz. „Manche möchten wissen, ob jemand aus ihrem Haus oder ihrer Straße deportiert wurde. Andere übernehmen die Nachforschungen für Angehörige, die aus dem Ausland anfragen“, ergänzt sie.
Dabei fördern die Paten immer wieder erschütternde Informationen zutage: Zum Beispiel das Schicksal von Käthe, Ernst und Beate Schlumberger, die in einer ausweglosen Situation gemeinschaftlichen Selbstmord begingen. Auf die Initiative von Susan Hamlyn aus Großbritannien kam diese Verlegung zustande. Ihre Mutter war die Schwester von Käthe, sie selbst wird bei der Verlegung der drei Steine anwesend sein.
Oder das Schicksal von Erna Stapf, die wie ihr Bruder Musikerin war. Während er mit seiner Familie nach Argentinien emigrieren konnte, flüchtete Erna 1942 nach Zagreb, wo sie unter anderem Namen eine Stelle in einem deutschen Kriegslazarett fand. Bis Januar 1945 blieb sie unentdeckt, vermutlich wurde sie später im KZ Jasenovac ermordet.
Weitere Informationen:
www.kirchenkreis-steglitz.de/erinnerungskultur.html
(Text: Kirchenkreis Steglitz)