In der neuen Schlachtenseebroschüre widmet sich der Autor, Dirk Jordan, diesmal den Stillen Heldinnen in Schlachtensee und zwei Militärs, die am 20. Juli 1944 beteiligt waren.
Es geht u.a. um die Schwestern Kaulitz aus dem Eiderstedter Weg, die in ihrem Reihenhaus zeitweise bis zu 17 als Juden verfolgte Menschen versteckten und der theologischen Schriftstellerin Annie Kraus halfen, einen Selbstmord zu fingieren, durch den sie untertauchen und überleben konnte.
Erzählt wird von dem Wirken der Gemeindehelferin Hanna Reichmuth, die das Zentrum der Bekenntnisgemeinde Schlachtensee war, und u.a. kurz vor der Verhaftung von Dietrich Bonhoeffer für ihn einen Brief in das Haus von Wilhelm Canaris, dem Chef des Auslandgeheimdienstes, der auch in Schlachtensee wohnte, brachte und auch die Antwort übermittelte.
Wilhelm Canaris und Cäsar von Hofacker sind die beiden Militärs, deren widersprüchliche Lebenswege vorgestellt werden, die aber doch beide letztendlich im Widerstand gegen das Terror- und Mordregime Adolfs Hitler ihren Weg fand, den sie mit ihrem Leben bezahlen mussten.
Zu berichten ist auch über Lucie Strewe, einer bescheidenen Frau, aber in ihre Haltung klaren Stillen Heldin, der z.B. Josef Scherek sein Leben verdankt, der sich zeitweise auf einem Faltboot im Schilf am Großen Wannsee versteckte und zeitweise bei Lucie Strewe u.a. Unterschlupf fand. Für Lucie Strewe wurde nun im Mai 2018 ein kleiner Platz in der Fischerhüttenstraße benannt, unweit von ihrer letzten Wohnung.
Für die Broschüre hat der Zehlendorfer Superintendent Dr. Johannes Krug ein Vorwort geschrieben.
Die Broschüre ist wie auch schon die anderen gut bebildert und umfangreich mit Quellen versehen. Sie ist wieder über den örtlichen Buchhandel zu beziehen und kostet 2 Euro.
Der Auto selber ist über seine Schlachtenseeseite: www.meinschlachtensee.dezu erreichen.