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Andy Warhol (1928 – 1987) zählt zu den einflussreichsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Er ist der genaue Beobachter, der die Illusion der Individualität entlarvte und uns die Gleichgestimmtheit unserer Lebensbilder vor Augen hielt.
Auch die späten Werke Warhols evozieren eine Formensprache der »Mythen des Alltags« (Roland Barthes), schablonenhafte Bilder der Bewusstseinsindustrie und der Macht des Warenkonsums aus der amerikanischen Alltagskultur: Identitätsstiftendes Abbild aus einer Zeit, in der die Ära der digitalen und sozialen Medien zum Widerschein zwischen Kunst und Leben entstand. Für Warhol wurde alles zur Oberfläche einer nur scheinbaren Utopie, in der sich Sender und Empfänger analoge Botschaften austauschen. In seinem kühlen Agnostizismus des Scheins verarbeitet er die Nachrichten aus einer neurotischen Bilderflut.
Ausgehend von Reproduktionen, Zeitungsartikeln und Werbeanzeigen des Alltags verwandelt Warhol die Bildgegenstände, die er sich aneignet, indem er sie in seinen Zeichnungen vergrößert, schraffiert und fragmentiert. Der malerische Gestus der Formen und die starke Schwarz-Weiß-Kontraste erzeugende Verwendung von Tusche und Acrylfarbe auf Papier führen Warhol an die Grenzen zwischen Malerei und Zeichnung. Viele Jahre nach der Entstehung früher Arbeiten in einer ›blotted line‹-Technik und der akzentuierten Umrisszeichnungen seiner künstlerischen Anfänge findet er eine neue Freiheit des Ausdrucks jenseits des Siebdrucks.
»Andy Warhol. Late Works« ist die erste Ausstellung der Galerie Bastian, die ausschließlich dem Spätwerk des Künstlers gewidmet ist, der letzten Dekade seines Oeuvres, das in einer exemplarischen Werkauswahl gezeigt wird. Die Ausstellung eröffnet anläßlich des Gallery Weekend Berlin 2024.
27.04.2024 - 03.08.2024
ganztägig
Galerie Bastian
Taylorstraße 1
14195 Berlin