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Der Paulinenplatz in Lichterfelde-West glänzt in von der Nachbarschaft geschaffenen neuen Pracht – der hübsche und historische Platz ist ein Treffpunkt der Anwohnenden geworden. Das soll jetzt wieder gefeiert werden: Am Samstag, 10. Juni, findet zwischen 14 und 17 Uhr ein Nachbarschaftsfest auf dem Paulinenplatz statt – und es wird definitiv nicht langweilig.
Einen künstlerischen, aber auch politischen Akzent setzt die Nachbarschaftsinitiative Paulinenplatz mit dem Musikprogramm: Junge Studierende des renommierten Julius-Stern-Instituts zeigen ihr musikalisches Können. „Das Institut, hervorgegangen aus dem 1850 von Julius Stern gegründeten Stern-Konservatorium, fördert den besonders begabten musikalischen Nachwuchs“, heißt es in der Einladung zum Fest. Die jungen Musikerinnen und Musiker habe alle schon nationale und internationale Preise gewonnen. Unter der Leitung von Professorin Anita Rennert, die das Julius-Stern-Institut seit 2010 führt, spielen die Künstlerinnen klassische und moderne Kompositionen, unter anderem für Violine, Trompete und Saxophon.
Politisch ist die Auswahl des Ensembles, weil der Kadettenweg früher Sternstraße hieß, ihr wurde erst von den Nazis der Name mit militärischem Bezug gegeben. Im vergangenen Herbst hatten sich Bürgerinnen und Bürger für eine Umbenennung des Kadettenwegs in Julius-Stern-Straße eingesetzt – ob der frühere Straßenname zu Ehren Julius Sterns vergeben worden war, war bisher nicht eindeutig zu klären. Hintergründe zur Debatte lesen Sie in einem Beitrag von Michael Schroeren hier, einen Kommentar meines Kollegen Markus Hesselmann finden Sie hier.
Neben der Musik ist die Kunst der zweite Ehrengast des Festes. Eine große Kunstauktion steht auf dem Programm, 18 Werke bekannter und weniger bekannter Künstlerinnen und Künstlern – von Achim Freyer über Gerhart Bergmann und Tony Torrilhon bis zu Gloria Priotti – können ersteigert werden. Eine Übersicht über alle Stiche, Lithographien, Linolschnitte, Skulpturen und Gemälden gibt Ihnen der Auktionskatalog, den Sie hier als pdf-Datei von der Website des Kunsthauses Achim Freyer herunterladen können. Das Kunsthaus liegt gleich nebenan im Kadettenweg 53 und ist einer der größten Unterstützer des Festes. Der günstigste Startpreis bei der Versteigerung beträgt 50 Euro für den Linolschnitt „Princess Bridge Melbourne“ von Lea Schroeren, am meisten Geld wird wohl Bild #18 bringen: Für Achim Freyers „Gelbe Formen“ werden mindestens 400 Euro aufgerufen.
Das Geld ist übrigens mehr als gut und sehr sinnvoll investiert: Der Reinerlös des Festes geht an „Ärzte ohne Grenzen“, die sich weltweit für die medizinische Versorgung von Menschen einsetzen, die durch Erdbeben, Naturkatastrophen oder Kriege in Not geraten sind – „eine Arbeit, die gerade in diesen Zeiten der Unterstützung in jeglicher Form bedarf“, finden die Organisatorinnen und Organisatoren.
- Wo das Fest stattfindet: Sie finden den kleinen, aber feinen Paulinenplatz an der Kreuzung von Paulinenstraße und Kadettenweg. Vom S-Bahnhof Lichterfelde-West aus sind Sie zu Fuß etwa zehn Minuten unterwegs.
via Tagesspiegel Leute
10.06.2023
14:00 - 17:00
Paulinenplatz
Kreuzung von Paulinenstraße und Kadettenweg
Berlin