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Swing stand in Russland so viele Jahre unter Verdacht subversiv und volksfremd zu sein, dass ein Musiker, der dort Swing praktiziert, kommt sich selbst auch heutzutage oft als Partisan und Schmuggler vor. In der aktuellen Jazzszene verbirgt sich unter dem Namen „The Swinging Partysans“ ein Kleinod, welches seit Jahren das Werk und die Tradition vom Eddie Rosner zum musikalischen Ausdruck bringt.
Ady „Eddie“ Rosner war ein Ausnahmetalent Berliner Provenienz, der von solchen Kollegen wie Friedrich Holländer hochgeschätzt wurde und Deutschland als Jude verlassen musste. Gefeiert in Paris und Warschau, gelandet kurz nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in der UdSSR, avancierte er sich dort zwar zum „Zaren des russischen Jazz“, wurde indessen sehr bald auch als „Westler“ gebrandmarkt. Trotz Kritik und GULAG-Haft hat er seinen Künstlerweg eines sowjetischen Bandleaders 30 Jahre lang erfolgreich gemeistert. Nach seiner Rückkehr nach Berlin, strich man ihn aus der russischen Geschichtsschreibung für weitere 15 Jahre. Die Musiker des von der Oskar Strock & Eddie Rosner Society ins Leben gerufenen Projekts, fühlen sich der Pflege der Erinnerungskultur und des Andenkens an die großen Altmeister der russischen swing- und tangoorientierten Musiktradition verpflichtet. Einer Tradition, die heute mit neuer künstlerischer Inspirationskraft fortgeführt wird.
Tauchen Sie ein in eine Welt, die den besten Evergreens und Jazz-Standards ebenbürtig ist. Erleben Sie die zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Ohrwürmer, die manchen Broadway-Vintage übertreffen: selbst schlichte Foxtrotts oder verwegene Liedermachersongs werden stets durch eine entspannt-nachdenkliche Stimmung — balladesk und typisch für die russische Musik — veredelt.
Kostenbeitrag: 5,00 €, inkl. Kaffeegedeck
Anmeldung empfohlen
Einlass: 14:00 Uhr
29.10.2019
15:00 - 17:00
Kommunikationszentrum am Ostpreußendamm
Ostpreußendamm 52
Berlin



