Über Wirtschaft schreiben – Joseph Vogl in Lesung und Gespräch

21.05.2015
20:00
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Moderation: René Aguigah und Jens Bisky

Dieser Autor ist gefährlich. Er attackiere „das demokratische Selbstverständnis der Moderne“, schrieb „Die Zeit“ über Joseph Vogls jüngstes Buch „Der Souveränitätseffekt“. In ihm erkundet der Literaturwissenschaftler die wechselseitigen Abhängigkeiten von Staaten und Märkten. Um das finanzökonomische Regime der Gegenwart zu verstehen, verabschiedet er die liberale Legende von einer Opposition zwischen Staat und Wirtschaft. Wer aber hat nun die Macht? Im Zentrum der liberalen Legende steht der homo oeconomicus. Ohne die Hebammendienste von Romanciers und Moralphilosophen wäre er nicht zur Welt gekommen. Die Poetik des ökonomischen Menschen hat Vogl 2002 in seiner Studie „Kalkül und Leidenschaft“ nachgezeichnet. Wie stark ökonomisches Wissen von bürgerlicher Moral, theologischen Ordnungsideen und utopischem Überschuss geprägt ist, zeigte er in seinem Essay „Das Gespenst des Kapitals“ (2010). Die Legenden und Krisenerzählungen haben praktische Folgen. Wie also über Wirtschaft schreiben und streiten?

Es moderieren René Aguigah (Deutschlandradio Kultur) und Jens Bisky (Süddeutsche Zeitung).

Eintritt 8 € / 5 €


21.05.2015
20:00

Literarisches Colloquium Berlin (LCB)
Am Sandwerder 5
Berlin


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