Mehr als 10 000 Schüler haben bei seinem Projekt schon mitgemacht: Lukas Wirths macht Kunst gegen Mauern, weil ihn die ewigen Souvenirs des Berliner Symbols anwiderten. Kreativität kann Mauern überwinden, sagt er. Und macht es vor. Ein Porträt.
„Wer bist Du? Bist Du ein Engel?“ Eine betagte Dame hat das Lukas Wirths einmal gefragt, bevor sie starb. Er möchte eigentlich nicht, dass das hier geschrieben wird. Zu kitschig, findet er. „Das glaubt mir sowieso keiner!“ Ist aber wahr. Er machte seinerzeit in einem Altenpflegeheim ein Freiwilliges Soziales Jahr. Nein, ein Engel sei er nun wirklich nicht, im Gegenteil, früher habe er einigen „Mist“ gebaut. Und heute? Er scheint einen neuen guten Weg gefunden zu haben; mit einem Ziel vor Augen. Der 33-Jährige möchte die vielfache Symbolkraft der Berliner Mauer in die Welt tragen – von seinem Zuhause aus, von Steglitz-Zehlendorf; authentisch, ehrlich, gemeinnützig. In Eigenregie hat er das Projekt „Kunst gegen Mauern“ auf die Beine gestellt, an dem inzwischen 10.000 Berliner Schüler teilgenommen haben.