Stadtrand-Nachrichten: “Kraftwerk Steglitz: Vom Regen in die Traufe”

“Mit einem Zuschlag von spektakulären 141 Millionen Euro endete am Montag die Zwangsversteigerung des ehemaligen Kraftwerks Steglitz in der Birkbuschstraße. Wer sind die neuen Besitzer? Unsere Recherchen führen ins Berliner Clanmilieu.

Montag Vormittag, 10.30 Uhr. Während im überfüllten Gerichtssaal die durch das Berliner Finanzamt betriebene Zwangsversteigerung des Grundstückes Birkbuschstraße 40/42 beginnen soll, stehen draußen rund 50 Menschen. Sie wollen mitbieten, können aber nicht verstehen, was im Saal vor sich geht. Teilweise geht es chaotisch zu, nur spärlich dringen Informationen nach draußen.

Um Viertel vor 11 beginnt die Versteigerung, auch erste Gebote dringen bis vor die Tür des Saals. Bei 400.000 Euro verlassen die ersten Interessenten das Geschehen. Welche Summen in der nächsten Stunde durch den Raum geworfen werden, können sich die Schnäppchenjäger wohl nicht einmal im Traum vorstellen. Wie berichtet, hatte ein Gutachter im Auftrag des Gerichts den Verkehrwert auf symbolische Null Euro festgesetzt.

Beim Gebot von 7 Millionen Euro ist der Saal zwar immer noch übervoll, aber es gibt gerade genügend Platz für die zahlreichen Zuschauer, die Zeuge eines irren Schauspiels werden.

Um 11.35 werden 8 Millionen Euro geboten. Fünf Bieter sind noch im Rennen. Eine Viertelstunde später sind es 30 Millionen. Es beginnt ein Battle zwischen zwei Parteien, von der Rechtspflegerin hatten sie die Nummern 5 und 7 bekommen. Es geht Schlag auf Schlag, um 11. 56 Uhr stehen 60 Millionen Euro im Raum, Bieter Nr. 7 erhöht ungeduldig auf 100 Millionen Euro. Ungläubiges Raunen im Saal. Nummer 5 telefoniert.

101, 110, 111 – 120 Millionen.
An dieser Stelle meldet sich die Rechtspflegerin zu Wort: „Ich darf jeden, der das für eine Witzveranstaltung hält, bitten, den Saal zu verlassen.“

Nr. 5 und Nr. 7 bleiben, wie alle anderen auch.
121, 130, 131, 140, 141 Millionen.
Erstens, zweitens, drittens – es gibt kein weiteres Gebot. Der Herr mit der Nummer 5 erhält den Zuschlag.

Der graumelierte Mittsechziger vertritt die SF Grambin Beteiligung UG mit Firmensitz in Grambin, einem kleinen Dorf am Stettiner Haff in der Nähe von Ueckermünde. Die Unternehmensadresse Neue Straße 27 zeigt auf Google Street View (Foto von Juli 2022) eine sanierungsbedürftige Immobilie auf einem verwilderten Grundstück”

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https://www.stadtrand-nachrichten.de/kraftwerk-steglitz-vom-regen-in-die-traufe/

Über Carsten Berger

Mitarbeiter der BVV Steglitz-Zehlendorf für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Mitglied Kulturausschuss Steglitz-Zehlendorf, Herausgeber KulturInSZ.de Kontakt: info[at]KulturInSZ.de, Twitter: @KulturInSZ
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