Das heutige Strandbad Wannsee basiert auf den Planungen des Architekten Martin Wagner, der 1915 ein erstes Bebauungskonzept für die bis dahin noch kaum erschlossene Badestelle am Ufer des Großen Wannsees erarbeitete und 1927 schließlich ein modernes „Weltstadtbad“ im Sinne der Neuen Sachlichkeit konzipierte. Der denkmalgeschützte Gebäudekomplex mit einer Länge von 540 Metern wurde von 1929 bis 1930 nach Entwürfen des Architekten Richard Ermisch und des ihm unterstellten Oberbaurates Haenisch errichtet.
Juden wurde der Besuch öffentlicher Badeanstalten, außer während der Olympischen Sommerspiele 1936, generell verboten. Ab 1942 wurde das bis dahin strafbare Nacktbaden innerhalb ausgewiesener Bereiche erstmals offiziell erlaubt. Während des Zweiten Weltkrieges war in einigen Gebäuden des Strandbades Wannsee die Organisation Todt untergebracht. Nach 1945 wurde der Badebetrieb in dem von Kriegseinwirkungen weitgehend verschont gebliebenen Strandbad Wannsee fortgesetzt.
Das aus den 1920er Jahren stammende Eingangsgebäude beherbergt die Verwaltung des Strandbades; bis Anfang der 1950er Jahre befand sich darin auch ein saisonal geöffnetes Postamt. Die durch ein unteres und oberes Promenadendeck miteinander verbundenen doppelgeschossigen Hallen verfügen oben über Umkleideräume (Sammelumkleiden mit Spinden und saisonal anmietbare Einzelkabinen) sowie unten über Verkaufsstände, sanitäre Anlagen (Duschen und Toiletten), Aufsichts-, Lager- und Versorgungseinrichtungen (Schwimmmeister- und Fundbüro, Strandkorb- und Liegestuhlverleih, Erste-Hilfe-Station).
Mit einem Lied über das Strandbad Wannsee unter dem Titel Pack die Badehose ein wurde Cornelia Froboess 1951 zum Kinderstar. Das Lied hatte ihr Vater Gerhard Froboess ursprünglich für die Schöneberger Sängerknaben komponiert (Text von Hans Bradtke). Es wurde dort aber zunächst abgelehnt. Der Vorfall vom 5. August 1952, als ein Mädchen im Strandbad Wannsee durch einen amerikanischen Querschläger verletzt wurde, inspirierte die ostdeutsche Kabarettistin Gina Presgott zu einer Satireversion auf die Melodie von Froboess’ Schlager mit dem Text: “Schließ’ die Badehose ein, lass’ das Baden lieber sein, denn der Ami schießt am Wannsee”. (Quelle: Wikipedia)
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