Am Stölpchenweg, Ecke Kohlhasenbrücker Straße fällt neuerdings eine leuchtend rote Tafel ins Auge. Diese regionalhistorische Informationsstele erinnert an den Filmpionier Karl Wolfssohn und den Verlust seines Grundstücks am Stölpchensee. Sie soll einen Beitrag zur Aufklärung und zur mahnenden Erinnerung an den jüdischen Unternehmer leisten.
Vor gut vier Jahren hatte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) beschlossen, am Stölpchensee an den jüdischen Verleger des Filmfachblattes „Lichtbild-Bühne“ und Filmunternehmer Karl Wolffsohn zu erinnern. Wolffsohn lebte von 1924 bis 1938 mit seiner Familie am Südosterufer des Sees. Er pachtete das rund 7500 Quadratmeter große Grundstück mit Landvilla, Gärtnerhaus und Bungalow. Dort, in unmittelbarer Nähe zur Filmstadt Babelsberg, traf sich die damalige Welt des Films. Als sich Wolffsohn gegen die Nationalsozialisten auflehnte, kam er 1938 in Schutzhaft der Gestapo und wurde gezwungen, die Enteignung seines Besitzes hinzunehmen. Darauf hin wurde er 1939 aus der Haft entlassen, floh aber wenig später nach Britisch-Palästina.