„Mord im Pfarrhaus“ – aber nur auf der Bühne

Zehlendorfer Theatergruppe „Schattenlichter“ spielt wieder einen Krimi von Agatha Christie

„Mord im Pfarrhaus“ ist für ein in einer Kirchengemeinde gespieltes Theaterstück ein gewöhnungsbedürftiger Titel. Doch da alles nur fiktives Bühnengeschehen ist, nahm die Theatergruppe „Schattenlichter“ keinen Anstoß daran, sondern probte ein Jahr lang unverdrossen und freut sich nun darauf, ihrem Publikum wieder einmal einen kurzweiligen Krimi von Agatha Christie zu präsentieren.

2014 Bühnenbau Foto Dagmar Ostermann

Bühnenbau / Foto: Dagmar Ostermann

Bereits vor rund zehn Jahren spielten die Schattenlichter Agatha Christies wohl bekanntesten Krimi „Die Mausefalle“. „Die Bühnenbearbeitungen dieser Krimis sind ideal für eine Gruppe wie uns“, sagt Elke Brumm, die der Gruppe seit 1986 als Organisatorin und Mitspielerin angehört. „Nur ein einziges Bühnenbild, viele etwa gleich große Rollen, Spannung bis zum Schluss – da kommen Mitspieler und Zuschauer auf ihre Kosten.“ Ein Vorteil gegenüber der Mausefalle: Da „Mord im Pfarrhaus“ nicht so bekannt ist, kennen die meisten Zuschauer die Auflösung des Krimis noch nicht.

Zur Handlung: Dem meistgehassten Mann im englischen Dorf St. Mary Mead, Oberst Hampton, wünschen viele Dorfbewohner scherzhaft den Tod – von seiner Ehefrau über den Gemeindepfarrer bis hin zu einer alten Dame, die der Oberst aus ihrem Haus vertreiben will. Als der Oberst plötzlich ermordet im Pfarrhaus aufgefunden wird, hätte so ziemlich jeder ein Motiv, aber Inspektor Slack kann niemanden überführen. Da ist es ein Glücksfall, dass die neugierige Pfarrhausnachbarin Miss Marple ihre Nase in diese Angelegenheit steckt …

Die Inszenierung haben – wie bei den „Schattenlichtern“ üblich – alle Gruppenmitglieder gemeinsam erarbeitet. Was dabei herausgekommen ist, kann man sich am Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag, dem 26., 27. und 28. Februar sowie 1. März 2014, um 20 Uhr im Paulus-Gemeindehaus, Teltower Damm 4 – 8, in Zehlendorf-Mitte ansehen.

Der Name „Schattenlichter“ stammt aus dem Jahr 1985, als die damalige Konfirmandengruppe in der Zehlendorfer Pauluskirche ein Schattenspiel aufführte. Doch bald wandte sich die Gruppe abendfüllenden Dramen zu und zog ins Gemeindehaus am Teltower Damm 4 – 8. Seither werden im Jahresrhythmus anspruchsvolle Stücke namhafter Autoren wie Frisch, Dürrenmatt, Shaw, Wilde, Ionesco und Gogol gezeigt. Der Name „Schattenlichter“ blieb. Derzeit gehören der Gruppe rund 20 Schüler, Studenten, Arbeitnehmer und Rentner an.

Plakat von Michael Krug

Karten für fünf Euro gibt es bis zum 24. Februar im Gemeindebüro (montags und mittwochs zwischen 10 und 13 Uhr, donnerstags zwischen 16 und 19 Uhr). Vorbestellung wird empfohlen: nicht im Gemeindebüro, sondern ab sofort unter der Telefonnummer 8 111 333, per E-Mail unter schattenlichter [at] gmx [punkt] de und im Internet unter www.schattenlichter.info.

 

Elke Brumm

Über Elke Brumm

Geb. 1971. Germanistin und Theaterwissenschaftlerin (FU Berlin), beruflich in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig. Seit 1986 bei den Schattenlichtern, dort für die Gesamtkoordination und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Schönste Rollen bei den Schattenlichtern: "Inspektor" in "Ein Inspektor kommt" (Priestley), "Molly" in "Die Mausefalle" (Christie), "Hesione" in "Haus Herzenstod" (Shaw), "Cecily" in "Ernst sein ist wichtig" (Wilde), "Catherine" in "Stolz und Vorurteil" (Austen), "Fräulein Hettich" in "Lola" (Märthesheimer) - siehe nebenstehendes Portraitfoto.
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