Workshops zur Zukunft des “Mäusebunkers”

Die ehemalige Tierversuchanstalt der Charité -im Volksmund spöttisch “Mäusebunker” genannt- steht nach dem Ende ihrer Nutzung bereits seit geraumer Zeit leer, stellt jedoch europaweit ein herausragendes Beispiel des sogenannten “Brutalismus” dar. Im Namen des Landeskonservators und Direktors des Landesdenkmalamtes Berlin, Dr. Christoph Rauhut war nun zur festlichen Auftaktveranstaltung für das Modellverfahren Mäusebunker ins Deutschen Architektur Zentrum (DAZ) geladen.

Auf der ca. 2,5-stündigen Auftaktveranstaltung wurden nach der Begrüßung zunächst Perspektiven für den Bestand und die Bauwende durch Vertreter*innen des Bundes deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) und der Architektenkammer Berlin aufgezeigt. Im anschließenden Gespräch über das Modellverfahrens Mäusebunker diskutierten Vertreter*innen der Charité, des Landesdenkmalamtes sowie Expert*innen für Architektur sowie experi­mentelle und koope­rative Prozesse in der Stadt­ent­wick­lung über das Modellverfahren Mäusebunker. Es waren insgesamt ca. 60 Teilnehmer*innen zur Auftaktveranstaltung anwesend.

Das Modellverfahren Mäusebunker stellt dabei einen Präzedenzfall dar: im Rahmen des Städtebaulichen Dialogverfahrens zum Campus Benjamin Franklin in Berlin-Lichterfelde hat das Landesdenkmalamt Berlin für den „Mäusebunker“ ein Modellverfahren initiiert. Ausgangspunkt war, dass sich aufgrund der ikonischen Gestaltung im Stil des Brutalismus viele Menschen im In- und Ausland für die Erhaltung dieses außergewöhnlichen Bauwerks engagieren und durch das Landesdenkmalamt auch der Denkmalwert festgestellt wurde.

Architekt Ludwig Heimbach bei der Auftaktveranstaltung

Gemeinsam mit Partner*innen aus Verwaltung, Fachwelt und Zivilgesellschaft sollen im weiteren Prozess mögliche Entwicklungsszenarien zur Zukunft des Mäusebunkers aufgezeigt werden. Ab Oktober 2022 wird deshalb eine Veranstaltungsreihe mit vier Strategischen Werkstätten mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten durchgeführt, in der Empfehlungen zu künftigen Nutzungen und zum Betrieb des Mäusebunkers erarbeitet werden.

Ergebnisse der Workshops und Stand des Verfahrens können dabei auf der eigens eingerichteten Webseite eingesehen werden:
www.modellverfahren-maeusebunker.de

Von Ludwig Heimbach ist anlässlich seines Beitrages zur Architekturbiennale Venedig 2021 ein umfangreicher Artikel zum “Mäusebunker” erschienen:
http://derarchitektbda.de/versuchsanordnung-berlin/

Über Carsten Berger

Mitarbeiter der BVV Steglitz-Zehlendorf für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Mitglied Kulturausschuss Steglitz-Zehlendorf, Herausgeber KulturInSZ.de Kontakt: info[at]KulturInSZ.de, Twitter: @KulturInSZ
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